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Strategie gegen die Krise Schäuble will Solarstrom aus Griechenland

Öko-Vorstoß des deutschen Finanzministers: Nach Ansicht von Wolfgang Schäuble könnten die Griechen ihre Wirtschaft wieder flott bekommen, wenn sie große Mengen Solarstrom in die Bundesrepublik exportieren würden. Er sieht Vorhaben wie dieses als Bedingung für neue Milliardenhilfen.
Finanzminister Schäuble: "Viel höhere Anzahl von Sonnenstunden"

Finanzminister Schäuble: "Viel höhere Anzahl von Sonnenstunden"

Foto: dapd

Hamburg - Klare Ansage an die Griechen vom deutschen Finanzminister: Geld gibt es nur für Gegenleistungen. Das hat Wolfgang Schäuble in der "Zeit" nun noch einmal deutlich gemacht. Aber der Schuldensünder Griechenland brauche nicht nur Druck - sondern auch Wachstumsperspektiven, sagte der CDU-Politiker. Und da hat er eine Idee: Der Wochenzeitung sagte er, man könne die Mittelmeerländer in die frisch beschlossene deutsche Energiewende integrieren.

"Griechenland hat eine viel höhere Anzahl von Sonnenstunden im Jahr als wir in Deutschland und könnte Strom zu uns exportieren", sagte der CDU-Politiker. "Die griechische Wirtschaft hätte damit ein wettbewerbsfähiges Exportgut, und ein begehrtes dazu." Ohne solche Perspektiven tue er sich schwer, "dem deutschen Steuerzahler das erhebliche Risiko eines neuen Programms" für Griechenland aufzubürden.

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Griechenland: Tag der Entscheidung

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Weitere Hilfen für Griechenland verbindet Schäuble dem Zeitungsbericht zufolge mit konkreten Erwartungen. "Dazu gehören neben Privatisierungen gerade auch strukturelle Reformen am Arbeitsmarkt." Auch müsse die EU effizienter in ihrer Förderung werden: "Wir müssen so weit wie möglich vom Gießkannenprinzip wegkommen."

Zudem glaube er fest daran, dass die Banken zur Finanzierung Griechenlands einen freiwilligen Beitrag leisten: "Alle haben Interesse an der Stabilisierung von Griechenland. Die Mitgliedstaaten ebenso wie die privaten Gläubiger. Daher werden sich sowohl die Euro-Staaten als auch die Privaten an dem neuen Griechenlandpaket beteiligen."

Schäuble hatte am Montag bekannt gegeben, dass Deutschlands Beitrag zur Rettung maroder Euro-Länder steigt. Der Minister bezifferte beim Treffen der EU-Finanzminister in Luxemburg den Betrag nun auf 211 Milliarden Euro. Dies ergebe sich aus der beschlossenen Aufstockung der Garantien für den derzeit laufenden Euro-Rettungsschirm EFSF, der angeschlagene Staaten vor der Pleite retten soll.

ler/dapd/dpa
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