Die Pläne sickerten bereits vor einigen Wochen durch, nun hat Spiegel TV seinen eigenen Web-TV-Sender Spiegel.tv live geschaltet. Wer die Adresse im Browser eingibt, bekommt nach dem Aufruf der Seite direkt das gerade laufende Programm des Senders angezeigt. Es besteht aus von Spiegel TV produzierten Reportagen und Beiträgen zu mehr oder wenigen aktuellen Themen. Am Freitagmittag lief eine Doku über einen Frauenknast in Sibirien und eine Sendung namens "Diagnose: Sexsucht".

"Sie müssen nichts klicken. Es läuft Fernsehen", preist Spiegel.TV das Angebot selbst in einem Werbevideo an. Zusätzlich zu diesem vorgegebenen Programm lassen sich aber auch weitere Formate abrufen. Zur Navigation dienen Pfeile an den Rändern. Links lässt sich das Angebot über Kanäle erkunden, darunter "Vor 20 Jahre", "Reise", "Auto-Mobil" oder "History". Auf dem Pfeil rechts gibt es eine Zusammenstellung nach Themen, darunter das jeweils aktuelle "Spiegel"-Titelthema, derzeit also "Der Feind im Essen".

Was es hingegen nicht gibt, ist eine Suchfunktion - wer nach einem bestimmten Beitrag sucht, muss sich also durchklicken. Gegenüber "kress" erklärt Spiegel TV-Geschäftsführer Cassian von Salomon das Konzept so: Wir werfen nicht
wahllos mit Videos um uns, sondern bieten Klasse statt Masse. Das soll
keine Mediathek und kein Video-on-DEmand sein, sondern eine ganz
bewusste redaktionelle Auswahl, die spätestens nach ein paar Tagen
wieder ganz anders aussieht."

Für die Nutzer ist das Angebot kostenlos. Finanzieren soll es sich über Werbe-Einnahmen. Der Vermarkter QC geht dem "kress"-Bericht zufolge immerhin von Werbe-Erlösen in einstelliger Millionenhöhe aus. Die Zweitvermarktungsrechte liegen beim Video-Advertising-Spezialist Smartclip.

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