Vom 26. Juni bis zum 17. Juli 2011 rollt in neun Stadien der Ball. Empfehlung der Redaktion 08.06.2011 | Download | PDF 396,1 KB Spielplan Frauenfußball-WM 2011 Der Frauenfußball schreibt in Deutschland eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Dabei ist es eine junge Historie. Erst 1970 wurde die Förderung des Frauenfußballs in die Satzung des 1900 gegründeten Deutschen Fußball-Bundes aufgenommen. Seither erfreut sich Frauenfußball einer immer größeren Popularität. Mit 1.050.301 innerhalb des DFB organisierten Mädchen und Frauen wurde aktuell gar die Millionengrenze übersprungen – Rekord in der Geschichte des DFB. Sportlich gesehen ist Deutschland ohne Wenn und Aber das Land des (Frauen-)Fußballs. Seit die Frauen-Nationalmannschaft 1982 ihr erstes Länderspiel bestritt, lieferten die Fußballerinnen viele Gründe zur Freude. Bei den wichtigsten Turnieren, der Welt- und Europameisterschaft, konnten sie insgesamt neun Titel verbuchen. Das DFB-Team ist zweimaliger Weltmeister und aktueller Titelverteidiger. 16 Teams kämpfen um die WM-Krone 2011. Eine kurzer Abriss der Frauenfußball-Historie 12. Jhd. In Frankreich beteiligen sich Frauen genauso wie Männer an einem Spiel namens la soule, einem Vorläufer des heutigen Fußballs. Auch bei den Inuit nehmen Frauen an einem fußballähnlichen Spiel teil. 1863 Durch die internationale Vereinheitlichung der Regeln wird Fußball zur offiziellen Sportart. Diese wird auch von Mädchen an englischen Schulen ausgeübt. 1894 Nettie Honeyball gründet das erste britische Frauenfußballteam, die British Ladies. 1895 Das erste Spiel der Fußballerinnen, England-Nord gegen England-Süd endet vor 10.000 Zuschauern mit 7:1. Um den Anstand zu wahren tragen die Spielerinnen Röcke über den Knickerbockern. 1920er Jahre Während in anderen europäischen Ländern der Frauenfußball seinen ersten Höhepunkt erreicht, wird der Sport in Deutschland kaum betrieben. Seine Wurzeln liegen im akademischen Bereich obwohl es damals kaum 1000 Studentinnen gibt. Der Akademische Turnbund beschwert sich über die in kurzen Hosen spielenden Studentinnen: „Solcherlei Auftreten ist künftigen deutschen Akademikerinnen unangemessen“. 1922 Erste organisierte Spiele von Studentinnen im Rahmen der Deutschen Hochschulmeisterschaften. 1930 In Frankfurt entsteht der erste Damen-Fußball-Club der aber bereits nach einem Jahr wieder aufgelöst wird. 1933-1945 In der NS-Zeit passt Frauenfußball nicht zum angestrebten Frauenbild und ist politisch unerwünscht. 1955 Der DFB verbietet den ihm angeschlossenen Vereinen Frauenabteilungen zu gründen oder die Sportstätten zu Verfügung zu stellen. In der Begründung heißt es: „(…) dass diese Kampfsportart der Natur des Weibes im wesentlichen fremd ist“. Trotzdem kommt es während der 50er Jahre erneut zur Bildung von Frauenmannschaften. 1956 In Essen findet ein inoffizielles Länderspiel zwischen einer deutschen und einer niederländischen Frauenauswahl statt, das Ergebnis lautet 2:1 für Deutschland. 1968 In der DDR wird mit der BSG Empor Mitte-Dresden die erste Frauenfußballmannschaft gegründet. 1969 Gründung des Europäischen Verbands Confederation of Independent European Female Football. 1970 Unter Reglementierungen (kleinere und leichtere Bälle, längere Winterpause, kürzere Spielzeiten) hebt der DFB das Frauenfußballverbot wieder auf. Schnell bilden sich erste Ligen auf lokaler Ebene. 1974 In Mainz wird der erste deutsche Frauenfußballmeister ermittelt. Vor 3.800 Zuschauern gewinnt der TuS Wörrstadt 4:0 gegen DJK Eintracht Erle. Das Tor zum 3:0 durch Bärbel Wohlleben wird von den Zuschauern der ARD-Sportschau zum Tor des Monats gewählt. 1977 Der DFB ernennt Hannelore Ratzeburg zur Referentin für den Frauenfußball. Auf ihre Initiative hin werden der Länderpokal und der DFB-Pokal als neue Wettbewerbe eingeführt. 1981 SSG 09 Bergisch Gladbach wird durch einen 5:0 Sieg über TuS Wörrstadt erster deutscher Frauenfußball-Pokalsieger. 1982 Erstes offizielles Länderspiel der Frauenfußballnationalmannschaft gegen die Schweiz, Deutschland gewinnt mit 5:1. 1989 Die 3. Europameisterschaft des Frauenfußballs findet in Deutschland statt, das deutsche Frauenteam hat sich erstmals qualifiziert. Das Halbfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien ist das erste Frauenspiel das im deutschen Fernsehen live übertragen wird. Deutschland gewinnt 5:4 n.E. Am 2. Juli 1989 wird Deutschland durch einen 4:1-Sieg gegen die favorisierten Norwegerinnen zum ersten Mal Europameister. Als Siegprämie erhält jede Nationalspielerin ein Kaffeeservice. 1990 Die Bundesliga des Frauenfußballs nimmt ihren Spielbetrieb auf. 1991 Erste Austragung einer Frauenfußball-Weltmeisterschaft, Deutschland belegt den vierten Platz. 1993 Auch bei den Frauen gilt nun eine Spielzeit von 2 x 45 Minuten. 1996 Frauenfußball ist zum ersten Mal olympische Sportart. 2001 Erstmals wird der Europapokalwettbewerb UEFA Women’s Cup ausgespielt. Erster Titelträger ist der 1. FFC Frankfurt. 2003 Die 4. Fußballweltmeisterschaft der Frauen in den USA: Am 12. Oktober 2003 gewinnt die deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal den Weltmeistertitel durch einen 2:1-Sieg im Finale gegen Schweden. Deutschland ist somit das erste Land, das sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Weltmeisterschaft gewinnen konnte. 2007 Als erstes Frauenfußballteam kann Deutschland seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen. In allen 6 Spielen des Turniers bleibt die deutsche Mannschaft ohne Gegentor. 2009 Bei der 10. Fußballeuropameisterschaft der Frauen in Finnland wird die deutsche Mannschaft durch ein 6:2 im Finale gegen England zum 7. Mal (und zum 5. Mal in Folge) Fußballeuropameister. 2011 Die 6. Fußballweltmeisterschaft der Frauen findet in Deutschland statt. In unserem Fußball-Dossier erfahren Sie Aktuelles von der WM und Interessantes zur Medizin rund um den (Fuß-)Ball.