Bertelsmann macht zehn Mal mehr Gewinn
Die Krise ist Vergangenheit: Der Gütersloher Medienkontern fährt nach vorläufigen Zahlen 550 Millionen Euro an Gewinn ein.
Dickes Plus bei Bertelsmann: Der Umsatz des Medienriesen aus Gütersloh ist im vergangenen Jahr um etwa fünf Prozent auf rund 16 Milliarden Euro gestiegen, der Konzerngewinn hat sich mehr als verzehnfacht. Das berichtet das "Manager Magazin“ in der März-Ausgabe und beruft sich auf vorläufige Berechnungen. Demnach ist der Gewinn des Medienkonzerns 2010 auf 550 Millionen Euro gesteigert. 2009 hat dieser lediglich 35 Millionen Euro betragen. Die Finanzschulden seien um eine weitere Milliarde auf nunmehr unter fünf Milliarden Euro gesenkt worden, so das Blatt. Bertelsmann selbst hat die Zahlen nicht kommentiert. Die Bilanzpressekonferenz des Unternehmens findet erst am 29. März statt. Vorstandschef Hartmut Ostrowski hat bereits Rekord-Gewinne in Aussucht gestellt.
Die Cash Cow der Bertelsmann AG bleibt die RTL-Gruppe. Hier sind die Ergebnisse schon bekannt: 2010 hat der europäische TV- und Radiokonzern 5,6 Milliarden Euro umgesetzt und ein Ebitda von 1,1 Milliarden Euro eingefahren.
Das schwierige Segment der Dienstleistung hat sich demnach erholt. Laut "Manager Magazin“ soll der Dienstleister Arvato seine Einnahmen im vergangenen Jahr von 4,8 auf 5,1 Milliarden Euro gesteigert haben. Bei Gruner + Jahr läuft es auch rund – hier wird ein um 50 Prozent gesteigertes Operating Ebit von annähernd 300 Millionen Euro angefallen sein.
Sorgenkinder bleiben die Buchverlagsgruppe Random House und das einstige Kerngeschäft Buchclubs. Sie sind in der Direct Group organisiert. Dort sollen die Einnahmen gefallen sein. Seit wenigen Tagen ist bekannt, dass Bertelsmann die französische Direct Group veräußern möchte. Das „Manager Magazin“ schreibt, dass Bertelsmann das Musikrechtegeschäft, das gemeinsam mit dem Finanzinvestor KKR betreibt, zu einem der weltgrößten Anbieter ausgebauen und im Erfolgsfall als eigenständiger Unternehmensbereich führen will.