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Arbeitsmarkt Merkel verlangt bessere Bezahlung junger Fachkräfte

Die "Generation Praktikum" darf sich über Rückendeckung von der Bundeskanzlerin freuen: Angela Merkel hat den Umgang deutscher Firmen mit jungen Leuten kritisiert. Der Nachwuchs solle besser bezahlt und langfristig gebunden werden, sagte sie.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stört der Umgang deutscher Unternehmen mit jungen Fachkräften. Die junge Generation sei sehr schwierigen Bedingungen ausgesetzt, sagte die Kanzlerin am Samstag in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft. "Oft gibt es erst mal nur Praktika, anschießend gibt es befristete Arbeitsverträge." Wer sein Fachpersonal langfristig halten wolle, müsse jungen Menschen auch eine gute Perspektive zu geben.

"Das heißt, sie ordentlich zu bezahlen, aber eben auch nicht immer wieder befristete Arbeitsverträge anzubieten", sagte Merkel. Die Kanzlerin reagierte damit auch auf Forderungen aus der Wirtschaft, den Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern.

Die Bundesregierung sei sehr aufmerksam, was den Fachkräftebedarf angehe, versicherte sie. "Aber wir als Regierung sagen auch: Geht erst einmal mit den eigenen Fachkräften wirklich gut um. Es darf nicht sein, dass wir uns Fachkräfte von außen holen, nur um das Lohnniveau zu drücken, sondern wer gute Fachkräfte haben will, muss auch gut bezahlen."

Merkel nimmt am kommenden Dienstag an der 100. Tagung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) teil. Nach den ILO-Statistiken habe Deutschland nur noch eine Arbeitslosigkeit von 6,0 Prozent, sagte sie. Es sei gut, dass das Wirtschaftswachstum den Beschäftigten zugutekomme - "dass wir mehr Menschen in Arbeit haben, als wir das vor der internationalen Krise hatten".

jdl/dpa
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