Mainz 05 ist nach der Hinrunde der Saison 2010/11 auf Platz 2 der Bundesliga hinter dem souveränen Tabellenführer Borussia Dortmund. Wer vor der Spielzeit darauf gewettet hat, dürfte viel Geld gewonnen haben. Auch in Mainz erwartet man in Zukunft deutliche Mehreinnahmen. Anders machen wird man trotzdem nichts.
Über Jahre war das Stadion am Bruchweg Teil des Kults, der Mainz 05 umgab. Mit dem Ende der laufenden Saison werden es nur noch Erinnerungen sein. Der selbsternannte ‚Karnevalsverein‘ siedelt in die neu gebaute Arena um. „Wir können fünf bis sieben Millionen Euro mehr generieren“, erklärt Präsident Harald Strutz den Umzug im Gespräch mit der ‚FAZ‘.
Der warme Geldregen wird den Klub allerdings nicht dazu bewegen, von der bewährten Transfermarktpolitik abzuweichen und große Namen einzukaufen. „Für uns ist wichtig, dass wir eine Top-Mannschaft haben. Da kann ein Top-Spieler eventuell sogar stören, auch weil er das Gehaltsgefüge auseinanderreißt. Unser Erfolg basiert darauf, dass sich unsere Spieler untereinander verstehen und sich zu einer Top-Mannschaft entwickeln. Nur so haben wir derzeit eine Chance“, erklärt der Mainzer die Klub-Philosophie.
Große Ziele hat am Bruchweg natürlich trotzdem: „Ich verhehle nicht, dass ich davon träume, irgendwann mal mit Mainz 05 europäisch spielen zu dürfen. Das Ziel habe ich.“ Sollte es gelingen, könnte man in einigen Jahren auch bei der Transferpolitik umdenken: „Vielleicht haben wir aber in zehn Jahren mal so viel Rücklagen gebildet, dass wir drei oder vier Top-Spieler auf einen Schlag holen können. Dann müsste allerdings auch unser Anspruch sein, regelmäßig international spielen zu können.“
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