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Webwelt & Technik "Honeycomb"

Google zeigt auf der CES seinen genialen iPad-Killer

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Apples Dominanz bei Tablet-PCs könnte bald vorbei sein: Google hat das Geheimnis um sein neues Betriebssystem gelüftet – und begeistert.

Google hat den Schleier von seinem Geheimprojekt "Honeycomb" (Honigwabe) gelüftet. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigte Entwicklungschef Mike Cleron erstmals in einer Live-Demo, zu was das kommende Betriebssystem für Tablet-PCs in der Lage ist. Der erste Eindruck: Honeycomb scheint mindestens genauso einfach zu bedienen zu sein wie das iPad von Apple – und sieht ziemlich schick aus. Google hat für den Startbildschirm beispielsweise dreidimensionale Effekte programmiert.

"Wischt“ der Benutzer mit dem Finger über den Bildschirm, bewegt er sich hübsch animiert in den nächsten Raum, also zur nächsten Übersichtsseite. An praktisch keiner Stelle ist mehr zu erkennen, dass es sich bei Honeycomb ursprünglich um ein Betriebssystem nur für Handys gehandelt hat. Unter der Oberfläche schlummert noch das bekannte Android-System. Doch die Symbole, etwa die zahlreichen Apps, sind ausreichend groß, um sie nun auch mit dicken Fingern berühren zu können. '

In vieler Hinsicht ist Honeycomb dem Apple-Vorbild überlegen. So kann der Nutzer seinen Startbildschirm mit sogenannten Widgets bestücken, eine Art Vorschaufunktion. Das erspart das Öffnen der jeweiligen Programme. Wer das Honeycomb-Tablet anschaltet, sieht beispielsweise auf einen Blick, ob er neue E-Mails bekommen hat oder wie das Wetter ist.

Multitasking“ beherrscht Honeycomb ebenso – also das gleichzeitige Öffnen mehrerer Programme. Im Gegensatz zum iPad soll das nicht auf wenige Apps beschränkt sein. Für Honeycomb hat Google seine Dienste wie Gmail oder Maps angepasst. Sie wirken auf dem Tablet sogar übersichtlicher als auf einem echten Computer. Auch die Bedienung scheint gut zu funktionieren.

Beispiel Maps: Mit einer kreisenden Fingerbewegung taucht der Nutzer in eine dreidimensionale Ansicht ein. Als Mike Cleron den Effekt demonstriert, applaudieren Tausende Zuschauer im Las Vegas Hilton Hotel. Fast ein bisschen wie bei der Steve-Jobs-Show. Ebenfalls nett: die Videochatfunktion. Honeycomb-Nutzer können über ihr Gmail-Benutzerkonto Kontakt zu Freunden suchen – und über die eingebaute Kamera der Honeycomb-Tablets einen Videochat starten.

Das wirkte schon in der Demo beeindruckend – dank eines ziemlich scharfen Vollbildmodus. Unklar ist derzeit noch, wie viele Daten der Nutzer auf dem Tablet überhaupt lokal speichern kann. Bei Googles Book-Store etwa werden die Bücher jeweils live aus dem Internet geladen. Möglicherweise ein Nachteil für solche Nutzer, die das sogenannte "Cloud Computing“ ablehnen. Dabei werden sämtliche Nutzerdaten in den Rechenzentren der Konzerne abgelegt.

Das erste Tablet mit Honeycomb soll Motorolas Xoom sein. Angepeilter Verkaufsstart: 1. Quartal. Wer eine Alternative zum iPad sucht, sollte mindestens so lange mit dem Kauf warten. Denn praktisch alle anderen auf der CES gezeigten Tablets wirken schlicht unbrauchbar.

Sie basieren entweder auf Windows 7, das wegen teilweise winziger Symbole nicht für die Bedienung mit dem Finger geeignet ist. Andere Tablets basieren auf den Vorgängern von Honeycomb (Android 2.x). Ihr Problem: Wegen strenger Hardwarevorgaben an Honeycomb lassen sich diese Tablets bei Erscheinen des neuen Betriebssystems womöglich nicht updaten.

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