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Nachfrage aus Polen Lidl und Kaufland rationieren Zucker

An Deutschlands östlicher Grenze wird der Zucker knapp: Die Discounter Lidl und Kaufland haben den Verkauf eingeschränkt. Grund sind offenbar Hamsterkäufe von Polen - die zuhause deutlich mehr für Zucker zahlen.
Würfelzucker: Abgabe nur noch in "haushaltsüblicher Anzahl"

Würfelzucker: Abgabe nur noch in "haushaltsüblicher Anzahl"

Foto: dapd

Neckarsulm/Mannheim - Einkäufer im äußersten Osten Deutschlands könnte sich in diesen Tagen an DDR-Zeiten erinnert fühlen - denn auf einmal gibt es wieder eine Mangelware: Die Lebensmitteldiscounter Lidl und Kaufland haben wegen hoher Nachfrage in der Grenzregion den Verkauf von Zucker rationiert. In Lidl-Märkten würden Zuckerpakete gegebenenfalls nur noch in "haushaltsüblicher Anzahl" herausgegeben, sagte eine Lidl-Sprecherin in Neckarsulm. Auf eine Menge wollte sie sich jedoch nicht festlegen.

Nach Informationen der "Heilbronner Stimme" werden bei Lidl nur noch vier Kilogramm pro Kopf verkauft. Grund für die Rationierung seien Hamsterkäufe in Grenznähe. Denn in Deutschland ist der Zucker viel billiger als in Polen. Laut der Zeitung kostet Haushaltszucker in Deutschland derzeit um die 65 Cent pro Kilogramm. In Polen zahlten Verbraucher dagegen zwischen 1,25 und 1,70 Euro dafür.

Zucker werde in Lidl-Filialen nahe der polnischen Grenze verstärkt nachgefragt, bestätigte die Sprecherin. "Grundsätzlich verfügen wir über eine ausreichende Menge Zucker. Wir bitten unsere Kunden jedoch, Zucker nur in haushaltsüblicher Anzahl einzukaufen." Für Lidl stehe "die sichergestellte Versorgung unserer Kunden im Fokus und nicht die Aktivitäten auf Drittmärkten". Die wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehörende Kette Kaufland verkauft nach ihren Angaben nur noch fünf Pakete pro Kunde. "Das ist aber schon seit mehreren Tagen so", sagte eine Sprecherin.

Laut dem Branchenprimus Südzucker ist Zucker nicht grundsätzlich knapp geworden. "Der Weltmarktpreis ist mit rund 700 Dollar (480 Euro) pro Tonne allerdings sehr hoch", sagte ein Firmensprecher. In Europa gebe es grundsätzlich kein Problem.

dab/dpa

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