Noch lehnen die Stellwände im Büro. Der rote Mann und die blaue Frau, die auf der Buchmesse vom 17. bis 20. März auf die Besucher gucken sollen, zieren das restliche Jahr über die Verlagsräume in einem Stadthaus mitten in Leipzig. Vor dem Fenster blüht die Weide, Bücher stehen auf hellen Holzstützen unter eierschalenfarbenen Lampenschirmen. Andreas Heidtmann, eckige Designerbrille im runden Gesicht, sitzt vor seinem Macbook und klickt durch die neuen Einsendungen. Obwohl es seinen Verlag erst seit drei Jahren gibt, kann man Heidtmann fast einen Verleger alten Schlags nennen, ganz im Dienste der Literatur, wie man bei den großen Ketten kaum mehr einen findet. Der Gründer des Poetenladens hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Stimmen zu entdecken und zu fördern.