Apples Werbeplattform iAd startet in Deutschland

Mit einer Renault-Kampagne nimmt Apples Werbeplattform iAd in Deutschland ihren Betrieb auf. Vorerst ist das Format auf iPhone- und iPod-touch-Apps begrenzt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 174 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples mobile Werbeplattform iAd ist nun auch in Deutschland aktiv: Erste Banner für eine deutschsprachige Renault-Kampagne erscheinen in Apps, in denen iOS-Entwickler einen entsprechenden Platzhalter integriert haben. Die iAd-Kampage für den Renault Twizy lief bereits in Frankreich und Großbritannien. Apple konnte nach eigener Angabe auch Nespresso, L'Oréal, Louis Vuitton, Evian und Unilever als Werbekunden für iAd in Europa gewinnen.

Die auf HTML5, CSS3 und JavaScript basierende Werbung öffnet sich nach Aufruf durch den Nutzer innerhalb der App und ermöglicht dort beispielsweise den direkten Download von iTunes-Inhalten oder einer weiteren App, ohne dafür die ursprüngliche App verlassen zu müssen.

Apple bietet auch Entwicklern an, Werbekunden zu werden – und ihre Apps über iAd-Banner in anderen Apps zu bewerben. Dann ist das Herunterladen der beworbenen App ebenfalls direkt möglich, also ohne dass der Nutzer dafür in den App Store wechseln müsste. Der Download läuft im Hintergrund ab.

iAd-Banner in einer App auf dem iPod touch

Werbekunden können eine Reihe von Optionen zum Eingrenzen der Zielgruppe nutzen – beispielsweise nach demographischen Gesichtspunkten, den medialen Vorlieben der iOS-Gerätebesitzer, dem Aufenthaltsort oder der verwendeten Datenverbindung (WLAN oder UMTS). Eine gezieltes Werben auf dem iPhone oder iPod touch ist ebenfalls möglich.

Nutzer können bestimmen, dass die eingeblendete Werbung sich nicht an ihren Interessen ausrichten soll, indem sie mit jedem ihrer iOS-Geräte Apples Opt-Out-Seite http://oo.apple.com aufrufen. iAd-Werbung ist anschließend weiterhin zu sehen, ihre Auslieferung basiert dann laut Apple aber auf "nicht-persönlichen Informationen".

Seit Ende Dezember bietet der iPhone-Hersteller mit dem iAd Producer eine Software für Werbekunden an, die ihre Anzeigen damit anlegen können. Vorher übernahm Apple selbst die Umsetzung für die werbenden Unternehmen, begrenzte damit zwangsläufig den Kreis der Werbekunden und zog sich aus Teilen der Branche Unmut über diese Kontrollfunktion zu.

iAd startete auf dem US-Markt im Sommer 2010 und erreichte im Dezember mit einer Kampagne für den Film "Tron Legacy" auch das iPad. Der Europastart auf iPhone und iPod touch erfolgte ebenfalls im Dezember in Frankreich und Großbritannien. Wann erste iAds in iPad-Apps nach Europa gelangen, ist noch unklar. (lbe)