iPhone 4 bleibt schlecht lieferbar

Neun Wochen muss man bei T-Mobile auf ein iPhone 4 warten, weil Apple mit der Lieferung nicht nachkommt. Doch in den drei deutschen Apple Stores ist das Smartphone sofort verfügbar.

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Neun bis zehn Wochen muss ein T-Mobile-Kunde derzeit auf sein iPhone 4 warten, wie Telekom-Sprecher Niek Jan van Damme heute der Sächsischen Zeitung bestätigt hat. Die Lieferschwierigkeiten lägen bei Apple, T-Mobile könne "noch viel mehr iPhones verkaufen, wenn Apple mehr liefern könnte." Apple bestätigte diese Darstellung gegenüber Heise Online: "Die Nachfrage nach dem iPhone 4 ist enorm und wir arbeiten hart daran, um diese hohe Nachfrage zu befriedigen. Wann dies genau der Fall sein wird, können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen." In einem hannoverschen T-Mobile-Shop waren selbst Vorbestellungen von Mitte Juni noch nicht vollständig abgearbeitet.

iPhone in der Schweiz: Billiger als in Deutschland, schneller lieferbar, kein SIM-Lock

Ein schneller Kauf empfiehlt sich aber, denn Apple hat sein Angebot, eine Schutzhülle zur Behebung von Antennenproblemen kostenlos beizugeben, auf den 30. September befristet. Bis dahin muss man den Antrag auf einen kostenlosen Bumper einreichen, und zwar per iPhone-App – unmöglich, wenn das iPhone erst später geliefert wird. Wer den Bumper haben möchte, bekommt also faktisch bei T-Mobile keine Gelegenheit dazu, sondern muss sich nach anderen Quellen umsehen.

Die drei Apple-Stores in Hamburg, Frankfurt und München haben Geräte vorrätig und verkaufen sie zu den gleichen Konditionen wie T-Mobile. Es seien genügend viele iPhones da, bestätigte der Frankfurter Store gegenüber Heise Online, auch die anderen gaben sich sehr optimistisch; vorrätig sind die schwarzen 16- und 32-GByte-Versionen, das weiße ist auf absehbare Zeit allerdings gar nicht lieferbar. Auch bei den Apple-Vertragshändlern kann sich ein Anruf lohnen, bekommen sie doch auch hin und wieder kleine Kontingente von T-Mobile. Die Konditionen sind ebenfalls dieselben wie bei T-Mobile direkt. Der Mobilfunk-Reseller debitel hat ebenfalls das iPhone 4 im Angebot und in einigen Filialen vorrätig, verkauft es aber nur mit debitel-Neuverträgen. Die entsprechen bis auf kleine Unterschiede den T-Mobile-Verträgen: Die Anschlussgebühr ist ein Euro höher und eine Nutzung als WLAN-Hotspot ist gar nicht möglich – bei T-Mobile kostet das Tethering 5 oder 20 Euro Aufpreis.

Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf im Ausland, vorzugsweise in den Ländern, deren Rechtslage Apple zwingt, Geräte ohne SIM-Lock anzubieten. Die funktionieren dann hierzulande mit den SIM-Karten beliebiger Provider. In Europa kommen Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Norwegen und die Schweiz in Frage. In der Schweiz kostet die 16-GByte-Version 769 Franken (etwa 580 Euro), in Großbritannien 499 Pfund (etwa 605 Euro); die Lieferzeit soll drei Wochen betragen.

Die ausländischen Apple-Niederlassungen akzeptieren zwar deutsche Kreditkarten, verschicken im Allgemeinen aber nicht nach Deutschland. Die einfachste Abhilfe ist natürlich ein Bekannter oder Verwandter vor Ort, die schönste ein Kurztrip. In die Bresche springen Mail-Forward-Dienstleister, die eine Lieferadresse im Kaufland haben und von dort die Geräte nach Deutschland liefern – gegen Gebühr natürlich. Die DHL-Tochter Borderlinx meldete vor drei Wochen allerdings, sie habe ebenfalls Lieferprobleme und werde vom Ansturm von deutschen Käufern auf englische iPhones überrannt; seit Anfang August will Borderlinx aber wieder der Lage Herr geworden sein. Achten sollte man auf eine ausreichende Versicherung.

Bei Käufen im Ausland ist nach europäischem Recht der Händler vor Ort für Gewährleistungsansprüche zuständig, bei Direktkäufen also Apple selbst. Die internationale Garantie soll eine Zeitlang nur Kunden zugebilligt worden sein, die im Kaufland wohnten – laut einigen Leserberichten geht Apple aber inzwischen kulanter vor. (jow)