epost-Betreiber befürchtet Massenansturm

Interessenten, die sich ab dem 14. Juli als Nutzer des E-Mail-Zustellungsdienst epost registriert haben, warten weit länger als erwartet auf die Freischaltung ihres Kontos für den Dienst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 185 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Seit dem 14. Juli nimmt die Deutsche Post die Registrierungen von Kunden für ihren angekündigten E-Mail-Zustelldienst epost entgegen. Doch trotz der Werbeaussage, schon wenige Tage nach der Anmeldung und dem Abschluss des darüber angestoßenen Postident-Verfahren würde sie den Nutzern per SMS die Freischaltung ihrer Nutzerkonten bestätigen, scheint die Post ihre Kunden absichtlich warten zu lassen.

Wie der Focus meldet, warten Interessenten bereits seit eineinhalb Wochen vergeblich darauf, den Dienst nutzen zu können. Demnach fürchten die Admins bei der Post, ihre Server könnten unter dem Ansturm der Zustellaufträge zusammenbrechen, wenn sie zu viele Konten auf Anhieb aktivieren. Immerhin hätten sich schon in den ersten zwei Tagen der Anmeldefrist 250 000 Nutzer registriert. Nun lasse man vorerst nur so viele Kunden ins System, dass die eingeplanten Server der erwarteten Last standhalten können.

Die Besonderheit des epost-Dienstes liegt darin, dass hierüber zugestellte Nachrichten als rechtssicher gelten sollen -- schließlich versieht die Post jede Mail mit einer qualifizierten digitalen Signatur, nachdem sie über das Postident-Verfahren die Identitäten von Absender und Empfänger verifiziert hat, und weil sie im Bedarfsfall Mails ausdruckt und als konventionelle Briefe zustellt. Das konzipierte Verfahren hat in der Vergangenheit jedoch schon einige Kritik heraufbeschworen, weil es nur eine lückenhafte Verschlüsselung der Daten auf dem Weg vom Absender zum Empfanger vorsieht und damit nur den Einhalt des Fernmeldegeheimnisses, nicht aber des umfassenderen Briefgeheimnisses gewährleistet. Außerdem erlegt die "E-Mail mit Briefporto" den Empfängern die unangenehme Pflicht zum täglichen Check ihres epost-Eingangs auf und ermächtigt unter Umständen die Post, die gesicherten E-Mail-Adressen an Werbevermarkter zu verkaufen. (hps)