E-Books: Neue Lesegeräte von Amazon, Libri und Weltbild
Rechte-Verhandlung Amazon plant Deutschland-Kindle angeblich für 2011
Berlin - "Die Buchkultur befindet sich in einem immensen Transformationsprozess, der die gesamte Branche nachhaltig verändern wird" - so heißt es zum Auftakt der zweitägigen Fachkonferenz "Homer 3.0", die am Donnerstag in Berlin eröffnet wurde. In welche Richtung die "Odyssee des Buches im digitalen Zeitalter" geht, kann bislang niemand sagen. Bei den digitalen Vertriebsplattformen steht Amazon in den Startlöchern für den deutschen Markt, dahinter lauert Google.
Der E-Book-Reader hat in Deutschland bislang noch keinen Massenmarkt gefunden - anders als in den USA. Dort hat sich Amazon mit seinem Kindle einen geschätzten Marktanteil von 70 Prozent im E-Book-Geschäft gesichert. In der Branche wird erwartet, dass Amazon Anfang 2011 ein deutschsprachiges E-Book-Angebot starten will. Teilnehmer des Kongresses in Berlin sagen, derzeit gebe es Verhandlungen zwischen Amazon und Verlagen in Deutschland - dabei dürfte es auch um das Thema Buchpreisbindung gehen. Die Verlage legen den Preis für eine Digitalausgabe fest, zu diesem müssen Händler den Titel dann auch verkaufen.
Das Angebot an deutschsprachigen E-Books wächst
Bisher können bei Amazon nur E-Books auf Englisch gekauft werden, teilweise mit erheblichen Preisabschlägen im Vergleich zur gedruckten Ausgabe.
Noch etwas Zeit nimmt sich der Internet-Gigant Google für den Deutschlandstart seiner Buch-Vertriebsplattform Editions. In den USA soll es in diesem Jahr losgehen, in Deutschland 2011. Hier sollen die Inhalte grundsätzlich nur online gelesen werden - die E-Books bleiben in der "Cloud", der großen "Wolke" aus vielen Internet-Servern.
Der Kindle ist seit kurzem in der dritten Generation verfügbar, mit einem größeren Speicher von 4 Gigabyte und zu einem niedrigeren Preis von 139 Dollar (rund 135 Euro kostet die günstigste Version mit Versand nach Deuschland). Hauptvorteil dieser auch von Sony und anderen Herstellern angebotenen Geräte mit einem Bildschirm in der E-Ink-Technik ist die lange Akku-Laufzeit, da nur beim Umblättern Strom verbraucht wird.
E-Reader: Lesegeräte von Acer, Aluratek, Amazon und Thalia
Weltbild Aluratek Libre | Thalia Oyo (W-Lan) | Kindle 3 (3G / W-Lan) | Libri Acer Lumiread (3G / W-Lan) | Sony PRS-650 | |
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Maße | 15,4 cm x 10,9x 1,3 cm | 12,4 x 15,4 x 1,1 cm | 19,1 x 12,2 x 0,85 cm | 21 x 12 x 0,9 cm | 16,8 x 11,8 x 0,9 |
Gewicht | 215 Gramm | 240 Gramm | 241 Gramm | 250 Gramm | 215 Gramm |
Auflösung | 800 x 600 Pixel | 800 x 600 Pixel | 800 x 600 Pixel | 800 x 600 Pixel | 800 x 600 Pixel |
Bild-schirm-diagonale | 12,7 cm | 15 cm | 15,2 cm | 15,2 cm | 15,2 cm |
Anzeige | 8 Graustufen mit LCD-Technik | 16 Graustufen (Besonderheit: Touchscreen) | 16 Graustufen mit Pearl-E-Ink-Technik | 16 Graustufen mit E-Ink-Technik | 16 Graustufen mit Pearl-E-Ink-Technik und Touchscreen |
Speicher | 100 MB (+ Steckplatz für SD) | 2 Gigabyte (+ Steckplatz für Micro-SD) | 4 Gigabyte | 2 Gigabyte (+ Steckplatz für Micro-SD) | 2 Gigabyte (+ Steckplätze für SD-Karten / Memory-Stick) |
Schnitt-stellen | Mini-USB | Mini-USB, W-Lan | Kostenloser 3G Mobilfunk, W-Lan, Mini-USB | Kostenloser 3G Mobilfunk für Einkäufe, W-Lan, Mini-USB | USB |
Preis | 103,98 Euro ** | 139 Euro | 189 Euro | 229 Euro ** (179 Euro für reine W-Lan-Version) | 229 Euro |
Marktforscher wie das britische Institut Informa Telecoms & Media erwarten eine "Verschiebung von speziellen Geräten wie E-Readern zu multifunktionalen tragbaren Geräten wie dem iPad und dem Samsung Galaxy Tab". Auch Amazon setzt nicht mehr nur auf das eigene Gerät, sondern hat seine Software ebenso auf Tablet-Computer und Smartphones sowie auf Mac und Windows-Computer gebracht.
"Die Tablets werden als Allrounder wahrscheinlich eher das Massenmarktgerät werden", sagt Bernhard Mischke, der auf dem Berliner Kongress die von ihm geführte Plattform pubbles.de vorstellt, ein gerade erst gestartetes Portal der Bertelsmann-Gruppe für den Vertrieb von digitalen Büchern, Zeitungen und Magazinen. Aber auch die E-Book-Reader haben nach Ansicht Mischkes für Bücher und Zeitungen eine Zukunft: "Die intensiven Buchleser werden E-Ink- Devices bevorzugen."