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Schluss mit Transfers 71 Prozent der Deutschen wollen Soli abschaffen

20 Jahre nach der Wiedervereinigung fordert die überwältigende Mehrheit der Deutschen ein Ende des Solidaritätszuschlags. Laut einer Umfrage möchten nur 23 Prozent die Regelung beibehalten. Besonders bemerkenswert: Selbst die Ostdeutschen plädieren mehrheitlich für eine Abschaffung.

Hamburg - Steuern zahlt niemand gerne, selbst wenn sie für einen guten Zweck eingeführt wurden. So ist es auch mit dem Solidaritätszuschlag, der einst die Kosten der deutschen Einheit mittragen sollte: Beliebt war er bei den Bürgern noch nie.

Doch nun, 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, gerät er besonders in die Kritik. Ist die Abgabe, die auf alle Einkünfte erhoben wird, tatsächlich noch nötig?

Nein, sagt die überwältigende Mehrheit der Deutschen. Laut einer Umfrage im Auftrag des "Stern" sind 71 Prozent dafür, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen. Nur 23 Prozent sind der Auffassung, dass der Soli auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung nötig ist - sie wollen, dass er weiter erhoben wird.

Die meisten Soli-Befürworter finden sich im Osten. Allerdings möchten ihn selbst hier nur 44 Prozent beibehalten, 45 Prozent dagegen würden ihn gern abschaffen. Im Westen halten ihn nur 18 Prozent für weiter erforderlich, 76 Prozent sind dagegen, dass er weiter erhoben wird.

Bei den Anhängern der Parteien wollen am ehesten die der Grünen (32 Prozent), dass der Staat am Soli festhält. Bei den Wählern der Linken sind es 30 Prozent, bei denen der SPD 23 Prozent und denen der Union 22 Prozent. Am geringsten ist die Akzeptanz bei den FDP-Wählern: Nur 16 Prozent von ihnen halten den Soli weiter für notwendig.

Für die Umfrage wurden 1007 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 9. und 10. September 2010 befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage vom Forsa-Institut. Die statistische Fehlertoleranz wird mit +/- drei Prozentpunkten angegeben.

wal