1. Google bezieht in Zukunft persönliche Kontakte und deren Informationen bei der Suche mit ein

Wie das aussehen wird, kann man jetzt schon erahnen. Zunächst sind die Kontakte die Basis. Woher bekommt Google diese Informationen, wer mit wem vernetzt ist?

Google bietet hierzu – wenn man eingeloggt ist – eine Übersicht der Buddies an. Unterteilt in „Socal Circle“ und „Social Content“ (Du solltest bei Google eingeloggt sein, um etwas zu sehen).

Unter „Social Circle“ versteht Google was? Alle Kontakte aus Google Chat, Google Contacts, Google Profile, Google Reader und „Freunde der Freunde“.
Das liest sich dann bei mir wie folgt:

  • Direct connections from your Google chat buddies and contacts (278, 237 with content)
  • Direct connections from links that appear on your Google profile (340)
  • Secondary connections (174) that are publicly associated with your direct connections
  • In addition to web pages from your social circle, posts from your Google Reader subscriptions may also appear in your social search results.

Was ist „Social Content„?
All diese Kontakte werden unterschieden nach Content generierend oder nicht. Denn erst der Inhalt macht Google so gierig auf diese Verbindungen. Mittels diesem Screen wird deutlich, woher Google den Content saugt (click me):

2. Was macht Google damit?
Es nutzt diese Daten bzw. Personenverbindungen, um damit die Suchresultate anzureichern. Das nennt Google „Social Search„:
Google Social Search is a feature designed to help you discover relevant content from your social circle, a set of online friends and contacts. The idea is that content from your friends and social contacts is often more relevant to you than content from strangers. For example, a movie review from an expert is useful, but a movie review from your best friend can be even better.

3. Was bringt das Google und dem User?
Es ist schon länger klar, dass persönliche Empfehlungen weitaus schlagkräftiger sind denn alles Marketing der Welt. Wenn mein Freund mir sagt, dass er seine Kamera nicht gerne nutzt, dann ist das tendentiell der Tod der Kamera für mich, die ich mir nicht kaufen würde. Google war bis dato – wir reden von anno 2005 – kaum in der Lage, auf Basis persönlicher Empfehlungen Suchergebnisse zu listen. Und daraus ableitend war es nicht in der Lage, neue Geldquellen aufzutun. Das ändert sich dramatisch, da sich Personen über Netzwerk-Funktionen immer dichter vernetzen und den Informationsfluss verdichten. Für Google eine wahre Goldgrube. Und ich wüßte keinen Grund, warum Google diese Entwicklung nicht fördern noch einsetzen sollte. Sie werden mit all der Macht als Market Mover und Maker exakt diese Social Serach vorantreiben.

4. Was heißt das für die Unternehmen?
Bisherige Marketing-, Vertiebs-, Service-, Personal- und PR-Maßnahmen werden auf Basis dieser neuen Suchentwicklung durch die No. 1 drastisch zu hinterfragen sein. Nein, nicht jetzt, nicht morgen, aber innerhalb von nicht einmal fünf Jahren werden sowohl Facebook als auch Google die „Social Search“ etabliert haben. Rund fünf Jahre haben Social Networks gebraucht, die ganze Internetwelt zu erobern, weitere fünf Jahre werden vergehen, bis man soziale Nutzungsmuster ökonomisch in der Breite und strukturiert verwerten kann.

Warum spreche ich dann vom Todesstoß für zögernde Unternehmen? Todesstoß im Sinne des Zögerns, sich nicht ausdrücklich und ausführlich mit Digitalen Lebensräumen zu beschäftigen, vorzeitig zu lernen und sich von der Konkurrenz abzusetzen. Wir kennen nicht die Antworten im Feindetail, das gilt es zu entdecken und zu erlernen. Wir kennen aber die Antworten, wenn Unternehmen vehemente Trends verpassen. So nutzen laut der verlinkten Yahoo-Studie (ach ;) über 90% der befragten User das Nezt im Bereich Unterhaltungselektronik. Vor der Kaufentscheidung. Rund 90% vertrauen dabei persönlichen Empfehlungen. Die in einer nicht fernen Zukunft digital sichtbar sein werden. Punkt, Aus, Ende!