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iPad 3G: Das wichtigste Zubehör

Foto: Matthias Kremp

Netzwelt-Ticker iPad-Nutzer verklagen Apple wegen heißer Brettchen

Aus der an sich normalen Überhitzung des iPads im Sonnenlicht versuchen Kläger in den USA Kapital zu schlagen. Außerdem im Nachrichten-Überblick: Chatroulette will anständiger werden, Amazon und Facebook machen gemeinsam in Social Shopping, Panasonic bringt 3D-Camcorder für jedermann.

iPads (und auch iPhones) haben einen eingebauten Überhitzungsschutz. Legt der Besitzer sein Gerät in die Sonne, wird es sich naturgemäß recht schnell über die empfohlene maximale Betriebstemperatur von 35°C erwärmen. Dann erscheint ein Warnhinweis auf dem Display und alles wird ausgeschaltet, um abzukühlen. So weit, so vernünftig.

Trotzdem versuchen nun drei iPad-Besitzer, in einer Sammelklage Apple am Zeug zu flicken. Das iPad entspreche nicht der von Apple selbst erzeugten Kundenerwartung, "wenn es unter normalen Wetterbedingungen so schnell überhitzt", wie "Ars technica" aus der Klageschrift zitiert . Außerdem sei es nicht möglich, wegen der Umgebungshelligkeit das Gerät im Freien als E-Book-Reader zu benutzen. Immerhin verspreche Apple, mit dem iPad zu lesen, sei wie in einem Buch zu schmökern.

Die Schadenersatzsumme, die vor einem Gericht in Nordkalifornien erstritten werden soll, ist bislang unbekannt. Mit der Klageaktion kommen wieder Erinnerungen an einige Beschwerden zurück, die es bereits im April bei der Markteinführung des iPads gab. Schon zehn Minuten Frühlingssonne hatten ausgereicht, den Plattrechner zum Abschalten zu bringen. Immerhin lässt sich in solchen Fällen schnell für Abhilfe sorgen, zumindest dann, wenn der iPad-Besitzer in der Nähe seiner Küche ist. Eine Minute im Kühlschrank und die Lebensgeister kehrten wieder zurück .

Chatroulette bekämpft Exhibitionisten

Am Anfang schlug die Ende 2009 vom Russen Andrej Ternowskij erfundene Videochat-Seite Chatroulette wie eine Bombe ein. Mit ständig wechselnden, zufällig ausgewählten Partnern ins Gespräch zu kommen und sie dabei per Webcam auch noch sehen zu können, übte auf mehr als eine Million Surfer in aller Welt große Faszination aus. Doch schon bald verkam das Projekt zu einem üblen Schmuddeltümpel, in dem vor allem Unerfreuliches dargeboten wurde. Vereinsamte Männer winkten mit ihrem Gemächt in die Kamera, Neonazis präsentierten stolz die Symbole ihrer Gesinnung. Damit soll nun Schluss sein, wie der "Sydney Morning Herald" berichtet .

Gründer Ternowskij will den "freiheitlichen und demokratischen Charakters des Service" wiederbeleben. Zu diesem Zweck wird nun Hatz auf die Übeltäter gemacht. Von Usern gezeigte Schmuddelmotive werden zusammen mit der dazugehörigen IP-Adresse aufgezeichnet. Das Material kann dann den Polizeibehörden des jeweiligen Landes zugeleitet werden.

Damit's auch jeder mitbekommt, erscheint seit dem gestrigen Dienstag auf der Chatroulette-Seite der Hinweis: "Die Verbreitung von unangemessenem Inhalt an Minderjährige ist eine Verletzung sowohl von amerikanischen wie auch internationalen Gesetzen. Wir kooperieren aktiv mit den Strafverfolgungsbehörden." Mal sehen, ob's hilft, oder ob mit dem Fortfall des anarchischen Elements der Seite die Surfer einfach zum nächsten Hype weiterziehen.

Amazon-Facebook-Allianz verstärkt die Datensammelei

Das Internet-Kaufhaus Amazon und Social-Network-Platzhirsch Facebook arbeiten zusammen und erfinden das "social shopping". Über die Verbindungsfunktion Facebook Connect können die Mitglieder beider Angebote ihre Profile besser vernetzen - wenn sie wollen. Sie können ihren Facebook-Freunden Einkaufstipps geben und gemeinsam Wunschlisten aufstellen . Laut Amazon werden Daten zum Einkaufsverhalten nicht an Facebook übermittelt.

Zahlreiche Kommentatoren bejubelten die Kooperation als clever, weil die beiden Internet-Dickschiffe Facebook und Amazon hier dem in Sachen Shopping eher schwächlich aufgestellten Google davonliefen. Das setzt allerdings voraus, dass deren Nutzer die Möglichkeit, sich gegenseitig Einkaufstipps zu geben, auch als Innovation wahrnehmen, die sie gern freiwillig nutzen werden: "Guck mal, diese coolen CD-Rohlinge habe ich gerade gekauft!"

Panasonic verkauft 3-D-Camcorder

Zwei Linsen, ein Camcorder: Das im September erhältliche Gerät mit dem kryptischen Namen HDC-SDT750 soll mit einer speziellen Vorsatzlinse 3-D aufnahmen in HD-Qualität (960 x 1080 Pixel) aufnehmen. Panasonic empfiehlt einen Verkaufspreis von etwa 1400 Euro. Einen 3-D-tauglichen Fernseher und passende Brillen brauchen die 3-D-Filmer allerdings auch, um ihre Aufnahmen räumlich sehen zu können.

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Panasonic HDC-SDT750: Der 3-D-Camcorder

Britischer Provider loggt Surfverhalten seiner Kunden

Tiefe Einblicke ins Surfverhalten seiner Kunden hat jeder Internet-Provider, aber die meisten zeichnen diese Daten nicht auf. Anders beim britischen ISP TalkTalk. Seit einiger Zeit überwacht der Telko, welche Seiten seine Kunden angesteuert haben und speichert diese Informationen in einer gesonderten Datenbank ab. Das ist ziemlich verblüffend, hatte sich das Unternehmen noch vor gar nicht so langer Zeit mit aller Macht gegen die Digital Economy Bill gestellt, die zur Bekämpfung von Internetpiraterie auch die Überwachung der Datenströme vorsah.

Nun also eine Wendung um 180 Grad? In einer Erklärung verkündeten die TalkTalk-Verantwortlichen, man arbeite am Ausbau von Maßnahmen, die die Kunden vor Malware schützen sollten, außerdem entwickle man einen "Kontroll-Service für Eltern" . Beim Scannen der besuchten Seiten werde lediglich ein Abgleich mit einer Blacklist von unerwünschten Webseiten vorgenommen.

In einer Stellungnahme des Unternehmens heißt es: "Unsere Scanner erhalten keine Informationen, welcher User welche Seite besucht hat. (...) Wir sind daran nicht interessiert, wir scannen ganz einfach eine Liste mit Seiten, die die Gesamtheit unserer User besucht hat. Wir wollen das Web zu einem sichereren Platz für all unsere Kunden machen."

Das klingt alles sehr, sehr fürsorglich, trotzdem hängt ein leicht orwellesker Geruch im Raum. Der vergeht auch nicht angesichts der Tatsache, dass TalkTalk ausgerechnet mit dem chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei zusammenarbeitet, einem ausgewiesenen Filter- und Zensurspezialisten.

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